Seit Sommer 2017 bieten wir in unserer Tierarztpraxis digitales Röntgen an. Für eine Röntgenaufnahme müssen Sie somit nicht mehr in die Klinik fahren. So können wir schneller herausfinden, was Ihrem Tier fehlt.  Für mehr Diagnostik direkt vor Ort!

Im Vergleich mit dem herkömmlichen analogen Röntgenverfahren bietet das digitale Röntgen viele Vorteile:

  • die Strahlenbelastung ist deutlich geringer
  • die Bildqualität ist besser
  • das Verfahren ist schneller und schonender
  • die Röntgenbilder 
    • können innerhalb weniger Minuten entwickelt werden
    • sind sofort auf dem Bildschirm sichtbar
    • können direkt nachbearbeitet werden
    • können sofort beurteilt werden
    • können einfach per email versendet werden

Röntgen vom Skelettsystem

– Beim Hund

Knochen, Wirbelsäule und Gelenke sind durch die Strahlendiagnostik besonders gut darstellbar. Wenn Ihr Hund beim Aufstehen schlecht hochkommt, zeigen die Aufnahmen von Hüfte und Rücken, ob beispielsweise eine Cox-Arthrose oder Spondylosen vorliegen. Dies ist häufiger bei älteren und schweren Patienten bestimmter Hunderassen der Fall, wie z.B. beim Deutschen Schäferhund oder Golden Retriever.

Junge Hunde haben viel Freude an der Bewegung und toben oft umher. Umso schlimmer, wenn sie plötzlich humpeln und nicht mehr spielen können. Ob sie sich nur versprungen haben oder doch eine Wachstumsstörung vorliegt, ist mit Hilfe einer Röntgenaufnahme herauszufinden. Typische Erkrankungen sind beispielsweise die Hüftgelenksdysplasie (HD), der isolierte Processus Anconaeus (IPA) oder die Osteochondrosis dissecans (OCD) am Ellbogen.

– Bei der Katze

Bei Freigänger-Katzen fürchten wir nichts mehr, als dass sie angefahren werden. Neben anderen Verletzungen kommen bei solchen Unfällen häufig Knochenverletzungen oder Beckenfrakturen vor, die mittels Röntgentechnik gut darstellbar sind.

Senior-Katzen können auch Arthrose haben. Besonders in der Bewegung und beim Springen haben sie dann Schmerzen in den Gelenken oder in der Wirbelsäule. Dies sieht man ihnen allerdings noch weniger an als Hunden. Vielleicht sind die älteren Stubentiger nur ruhiger und schlafen mehr als sonst, um ihre schmerzenden Glieder zu schonen. Schauen Sie genau hin und deuten Sie die Anzeichen. Eine Röntgenaufnahme gibt Gewissheit über Veränderungen an Wirbelsäule und Gelenken.

Fest steht: In der Orthopädie ist die Bildgebung in vielen Fällen unentbehrlich, um eine Diagnose zu stellen. Wie es danach weitergeht, hängt davon ab, ob und welche Veränderungen zu finden sind. Gemeinsam mit Ihnen entscheiden wir, welche Therapie in Frage kommt. Das kann eine Behandlung mit Nahrungsergänzungsmitteln, homöopathischen Medikamenten, Physiotherapie, Antiphlogistika bzw. Schmerzmitteln sein. In manchen Fällen reicht eine konservative Therapie nicht aus. Dann ist eine Arthroskopie oder eine Operation nötig.

Röntgen vom Bauchraum

Magen-Darm-Probleme kommen häufig vor. Wenn ein Hund sich plötzlich sehr heftig oder mehrfach erbricht, kann es dafür viele Ursachen geben. Mit einer Röntgenaufnahme sehen wir, ob das Tier beispielsweise einen Fremdkörper verschluckt hat, zu viele Knochen gefressen hat oder nur einen einfachen Magen-Darm-Infekt hat. Eine weitere Differentialdiagnose für Erbrechen ist die Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die sog. Pankreatitis. Hund und Katze haben dabei oft starke Bauchschmerzen und fressen schlecht oder zeitweise gar nicht mehr. Bei dem akuten Abdomen muss sofort gehandelt werden. Dazu gehört die gefährliche Magendrehung. Sie kann durch ein Röntgenbild schnell diagnostiziert werden.

Erkrankungen der Harnwege

Eine weitere Indikation für Röntgen-Aufnahmen sind Harnwegs-Erkrankungen. Dabei beobachten Sie, dass Ihre Katze möglicherweise ständig auf die Katzentoilette geht oder daneben pinkelt. Vielleicht finden Sie auch Blut im Urin. In diesem Fall kann eine Blasenentzündung bzw. das sog. feline urologische Syndrom (FUS) vorliegen. Heutzutage wird dieses Krankheitsbild FLUTD (Feline Lower Urinary Tract Disease) genannt und ist im schlimmsten Fall beim Kater sogar lebensbedrohlich. Denn beispielsweise Struvit-Kristalle können die Harnröhre komplett verlegen und es ist dem Kater nicht mehr möglich, Urin abzusetzen. Die Blase wird immer voller und der Urin staut sich bis in die Nieren zurück. In diesem Fall muss schnell gehandelt werden und die Blase durch das Einführen eines Blasenkatheters entleert werden.

Röntgen des Brustraums

Bei der Röntgenuntersuchung des Brustkorbes können sowohl Veränderungen der Lunge als auch des Herzens schnell und schonend diagnostiziert werden. Insbesondere Katzen werden uns häufiger mit Atemproblemen vorgestellt. Als Ursachen für die sogenannte Dyspnoe kommen sowohl das feline Asthma als auch Lungentumoren in Frage. Aber auch ein flüssigkeitsgefüllter Brustraum (Liquidothorax) oder eine Herzschwäche (Kardiomegalie) sind mögliche Differentialdiagnosen. Hier gilt es, herauszufinden, woran unser Patient leidet, damit wir gezielt behandeln können.

Tumoren

Die bildgebende Technik spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, Tumoren der inneren Organe und des Skelettsystems zu erkennen. Auch Metastasen in der Lunge können durch die Strahlendiagnostik frühzeitig diagnostiziert werden. Dies ist von entscheidender Bedeutung für die Prognose einer Tumor-Behandlung. So empfehlen wir, vor der Operation von Mammatumoren zu überprüfen, ob der Tumor schon gestreut hat oder nicht.

Kleine Heimtiere

Doch nicht nur Hund und Katze, sondern auch kleine Heimtiere können geröntgt werden. So können wir besser herausfinden, warum das Kaninchen nicht mehr frisst, der Hamster schneller atmet, das Meerschweinchen plötzlich humpelt bzw. Schwierigkeiten beim Urinabsatz vorliegen.

Bildgebende Verfahren eignen sich beim Heimtier besonders gut zur Diagnostik von

  • Zahn- oder Kiefererkrankungen,
  • Lungenerkrankungen (z.B. Pneumonien)
  • Knochenbrüchen und Gelenkserkrankungen
  • Trächtigkeit, Tumoren, Gebärmutterentzündung
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (Magenüberladung, Tympanie)
  • Erkrankungen der Harnwege (Harngries oder Blasensteine, sog. Konkremente aus Kalziumoxalat)

Röntgen bei Notfällen

Einem verunfallten Tier geht es häufig sehr schlecht. Hier ist das Röntgen eine geeignete Maßnahme. Ohne länger dauernde Untersuchungen kann das Ausmaß der mitunter lebensbedrohlichen Verletzungen zügig festgestellt werden.

Wie läuft eine Röntgenuntersuchung ab?

Am besten vereinbaren Sie einen Termin für das Röntgen, damit wir uns genügend Zeit für die Aufnahmen und deren Beurteilung nehmen können. Falls sich jedoch bei der Erstuntersuchung herausstellt, dass eine Röntgenaufnahme zur Diagnostik hilfreich ist, können wir in der Regel sofort röntgen.  Das Praxisteam erstellt die Röntgenaufnahme in der Regel ohne Ihre Anwesenheit, da Sie aus Sicherheitsgründen den Röntgenraum während der Untersuchung nicht betreten dürfen. In den meisten Fällen kann der Patient wach auf dem Röntgentisch gelagert werden, um das Röntgenbild anzufertigen. Verursacht die Aufnahme lagerungsbedingt Schmerzen, wie z.B. beim Ausstrecken der Hinterbeine bei einem Röntgenbild des Beckens, ist eine Kurznarkose nötig. Auch wenn Ihr Tier so zappelig ist, dass es nicht optimal gelagert werden kann, ist es sinnvoll, eine Beruhigungsspritze (Sedation) zu geben, damit die Aufnahmen nicht verwackeln.

Die Entwicklung der Aufnahmen dauert nur ein paar Minuten. Danach können wir die Röntgenbilder sofort angucken und mit Ihnen besprechen.

Was gibt es noch zu beachten?

Die Röntgendiagnostik ist eines unter vielen bildgebenden Verfahren. In manchen Fällen ist beispielsweise eine Ultraschalluntersuchung, ein CT oder ein MRT sinnvoller. Wir wägen daher im Hinblick auf den Strahlenschutz genau ab, ob ein Röntgenbild im konkreten Fall wirklich weiterhilft oder ob eine andere Untersuchungstechnik möglicherweise sinnvoller wäre. Aus Liebe zu Mensch und Tier.

29.05.2021

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