Flöhe sind sehr häufig vorkommende Parasiten bei Hund und Katze, können aber auch viele andere Tiere oder den Menschen befallen. Da Flöhe sehr weit springen können, hüpfen sie von einem infizierten Tier, wie z.B. Nachbar ’s Katze, Hund oder Igel auf den anschließenden Wirt.

Der Entwicklungszyklus

Die adulten Flöhe leben auf dem Tier und ernähren sich von Blut. Bereits in den ersten 48 Stunden nach Flohbefall beginnen die Flöhe zahlreiche Eier zu legen, die von dem Haustier abfallen. Dadurch wird seine Umgebung kontaminiert; sein Schlafplatz, das Sofa, das Auto – alle Plätze, an denen der Hund sich aufhält. Ein Weibchen ist in der Lage, innerhalb eines Tages 50 Eier zu legen, aus denen sich die Floh-Larven entwickeln, die sich in dunklen Ritzen im Parkettboden oder im Teppich gut verstecken. Im Kokon geschützt, können sie im Puppen-Stadium längere Zeit bis zu mehreren Jahren überleben. Bei idealen Bedingungen schlüpfen sie und der Kreislauf geht von vorne los.

Krankheitsanzeichen

Flohbisse führen zu starkem Juckreiz. Hund und Katze kratzen und beißen sich vermehrt, was Hautrötungen, Pusteln und Haarausfall nach sich ziehen kann. Entwickelt das Tier eine recht häufige Überempfindlichkeit gegen Flohspeichel, reicht schon ein einziger Flohstich für eine allergische Reaktion. Bei dieser sogenannten Flohspeichel-Allergie zeigt das Tier eine gesteigerte Abwehrreaktion, wenn es von Flöhen gebissen wird und es leidet unter extrem starkem Juckreiz und einer Entzündung der Haut. Das Belecken verschlimmert die Symptome noch.

Bei einem sehr starken Flohbefall verliert der Hund so viel Blut, dass sich daraus eine Blutarmut (Anämie) entwickeln kann. Flöhe sind zudem Überträger vom Hundebandwurm, sodass ich dringend empfehle, den von Flöhen befallenen Hund auch zu entwurmen.

Behandlung und Prophylaxe

Es ist sinnvoll, nicht nur den erwachsenen Floh, sondern auch immer alle Flohstadien zu bekämpfen, die sich auf dem Tier und in der Umgebung befinden. Als überaus wirksames Flohmedikament ist seit einigen Jahren eine Kautablette mit dem Wirkstoff Fluralaner auf dem Markt, die einfach zu verabreichen ist und langanhaltend bis zu drei Monate gegen alle Flohstadien und Flöhe am Tier wirkt. Derselbe Wirkstoff kann bei der Katze als Spot-On-Lösung verabreicht werden.

Wendet man dieses Präparat zweimal innerhalb eines halben Jahres im Abstand von drei Monaten an, kann man eigentlich sicher sein, dass der Flohzyklus unterbrochen wurde. Es gibt aber auch weitere Spot-On-Präparate, die monatlich aufgetragen werden müssen und ebenfalls einen Schutz gegen Eier und Larven bieten. Zusätzlich ist bei Katzen die Injektion mit Lufenuron möglich, das sich im Fettgewebe anreichert, allmählich an das Blut abgegeben wird und ein halbes Jahr lang seine Wirkung zeigt. Lufenuron wird von weiblichen Flöhen aufgenommen und verhindert die Entwicklung der Larven, so dass damit ebenso der Flohzyklus unterbrochen wird.

Es ist selbstverständlich, dass auch die Umgebung und alle Plätze, auf denen sich Ihr Tier aufhält, sorgfältig gereinigt und abgesaugt werden müssen. Auch der Einsatz von Umgebungssprays oder Fogger sind eine sinnvolle Maßnahme. Denken Sie auch daran, alle Tiere mit zu behandeln, die mit Ihrem Tier in Kontakt stehen. Dann dürfte die Flohplage bald vorbei sein.

26.05.2021

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