Die Tollwut wird durch ein Rhabdovirus aus der Gattung der Lyssaviren verursacht. Sie ist seit Jahrtausenden bekannt und kann bis heute nicht behandelt werden. Sie verursacht eine akute, fast immer tödlich verlaufende Enzephalitis (Gehirnentzündung). Nicht nur Hund und Katze, sondern jedes Säugetier einschließlich des Menschen können infiziert werden. Das Tollwutvirus wird bei unseren Haustieren fast ausschließlich durch den Biss infizierter Füchse übertragen und wandert entlang der Nervenbahnen in den gesamten Körper.

Krankheitsanzeichen

Typische Symptome werden durch den Befall des Nervensystems hervorgerufen. Erkrankte Tiere zeigen Wesensveränderungen und werden aggressiv und bissig. Im weiteren Verlauf entwickeln sie Schluckbeschwerden, speicheln viel und haben Schaum vor dem Mund. Später zeigen sich Lähmungen und es kommt zum Festliegen. Tollwut kann sich auch in einer so genannten stillen Form zeigen, bei welcher sich das infizierte Tier unnatürlich ruhig und zurückgezogen verhält und es von Anfang an zu Lähmungserscheinungen kommt.

Vorsorge

Auch wenn Deutschland als tollwutfrei gilt, empfehle ich jederzeit einen gültigen Impfschutz für Hunde und freilaufende Katzen. Tollwut ist bis heute nicht heilbar und kann nur durch eine Tollwut-Impfung verhindert werden, die sowieso für Reisen außerhalb von Deutschland zwingend vorgeschrieben ist. Außerdem gelten zur Bekämpfung der Tollwut besondere gesetzliche Vorschriften: Tiere, die krankheits- oder auch nur ansteckungsverdächtig sind, dürfen nicht behandelt werden, sondern müssen dem Amtstierarzt vorgestellt werden. Ist kein gültiger Impfausweis vorhanden, wird bei Tollwutverdacht die Tötung Ihres Haustieres angeordnet.

Das Impfschema beinhaltet eine Grundimmunisierung im Alter von 12 und 16 Wochen sowie 15 Monaten. Die anschließenden Wiederholungsimpfungen entsprechen den Angaben des Impfstoffherstellers und erfolgen in ein- bis dreijährigem Rhythmus.

28.05.2021

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