Es liegt nicht in ihrer Natur, alleine bleiben zu müssen. Als soziale Wesen empfinden Hunde die Trennung von der sozialen Gruppe als großen Stress. Besonders ängstliche Hunde, die möglicherweise schon mehrere Besitzer-Wechsel hinter sich haben, können regelrechte Panik-Attacken entwickeln, wenn sie ohne ihr Rudel oder ihre Besitzer zurückgelassen werden. Die Therapie ist langwierig, auch wenn häufig schnelle Lösungen gewünscht werden, insbesondere dann, wenn Mobiliar zerstört wird oder das laute Bellen oder Wimmern die Nachbarn stört.

Symptome

Bei Trennungsangst kommt es meistens zur Vokalisation in Form von Jaulen, Winseln und Bellen. Auch Unsauberkeit, extremes Speicheln, Aggressionen, Futterverweigerung, Erbrechen und Zerstörung von Haushaltsgegenständen ist möglich. Oft folgt der Hund den Besitzern auf Schritt und Tritt und wird unruhig, wenn sich der Besitzer zum Aufbruch bereit macht.

Diagnostik

Video- oder Tonaufnahmen sind sehr hilfreich, um das Verhalten des Hundes festzuhalten. Eine genaue Anamnese gibt weitere Anhaltspunkte zu der Problematik. Wenn das Tier manchmal problemlos allein bleiben kann und zu einem anderen Zeitpunkt wiederum nicht, muss Geräuschangst ausgeschlossen werden.

Therapie

Bitte denken Sie daran, dass Sie viel Zeit und Geduld mitbringen müssen. Je länger die Trennungsangst schon besteht, desto mehr konnten sich unerwünschte Verhaltensweisen stabilisieren und desto langwieriger wird die Therapie.

Mit Distanztraining, schrittweisem Trainieren des Alleinbleibens und weiteren unterstützenden Begleitmaßnahmen können Sie viel erreichen. Üben Sie neue Kommandos, stabilisieren Sie das Platztraining und beschäftigen Sie sich viel mit Ihrem Hund, um ihn auszulasten. In Einzelfällen ist eine medikamentöse Behandlung, evtl. auch mit Psychopharmaka, notwendig, um den Serotonin-Spiegel zu erhöhen. Pheromone und andere pflanzliche Wirkstoffe mit beruhigender Wirkung können ebenfalls unterstützend eingesetzt werden. Sie ersetzen aber keinesfalls die Verhaltenstherapie.

14.07.2021

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